1732 wurde von König Friedrich Wilhelm I. die Preußische Staats Gestüts-Verwaltung gegründet, deren Zweck es war den bäuerlichen Untertanen qualitätvolle Beschäler für ein niedriges Deckgeld zur Verfügung zu stellen. Dies resultierte aus der Erkenntnis, dass Niveau und Richtung der Zucht durch die Güte der Hengstlinien beeinflusst wird.

Noch heute wird dieser Grundsatz im Landgestüt in Warendorf lebendig erhalten. Seit der Gründung 1826 wird hier der Züchterschaft ein qualitätvolles Hengstlot bereitgestellt, wobei durch Blutlinienvielfalt für jede Stute auch der passende Hengst zu finden ist. Landgestüte fördern die Pferdezucht im Land nachhaltig und sind Garanten für Qualität und Kontinuität in der Pferdezucht.

1826, Warendorf war zu dieser Zeit eine 4000-Seelen-Gemeinde, zogen 24 in Ostpreußen gezogene Hengste und vier schwere Arbeitspferde mit einigen Knechten in ein Stallgebäude, das ehemals von Husaren belegt wurde, und heutzutage in der Innenstadt gelegen ist.

1885 zog man in die heute denkmalgeschützte Stallanlage nördlich der Ems, deren Gebäude imposante Zeitzeugen sind. Hier vereinen sich Tradition und Leidenschaft mit moderner Pferdezucht, wobei hier jahrhundertealtes Wissen und Erfahrung bewahrt und an nachfolgende Generationen weitergegeben wird.

1968 verschmolzen mit der Eingliederung der Deutschen Reitschule, eine in ihrer Art einmalige Institution, die Bereiche Pferdezucht und Ausbildung von Pferd und Reiter in Warendorf. Die Deutsche Reitschule ist das Zentrum der Berufsreiterei, wobei jeder Pferdewirt mit dem Fachbereich „Klassische Reitausbildung“ seine Abschlussprüfung in Warendorf absolviert hat. Neben der Durchführung von Prüfungen, Fortbildungen und Seminare für diesen Berufsstand werden hier auch Turnierfachleute, wie Richter und Parcoursbauer, ausgebildet. Ebenso ist die Deutsche Reitschule eine Fünf-Sterne-Fahrschule.