1926 wurde erstmalig eine Prüfungsordnung für Reit- und Fahrpersonal, vom damaligen preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, festgelegt. Vier Jahre später gründete man auf dem Rittergut Düppel bei Berlin die Deutsche Reitschule. Hier werden bis zum Zusammenbruch 1945 staatlich anerkannte Reitlehrer und Reitmeister ausgebildet.

1955 sorgt man sich um den Fortbestand der reiterlichen Kultur in Nachkriegsdeutschland und entschließt sich die „Höhere Reit- und Fahrschule“ im Landgestüt Warendorf zu gründen. Diese Entscheidung wird zum einen beeinflusst durch die Sorge um den Fortbestand der Pferdezucht, da zu dieser Zeit Arbeitspferde nicht mehr benötigt werden und Sportpferde noch nicht, zum anderen lassen sich Pferdezucht und Pferdesport vorbildlich verknüpfen.

Im Juli 1959 findet in Warendorf die Gründungsversammlung des Vereins „Deutsche Reitschule e.V.“ statt, wobei die zuvor bestehende „Höhere Reit- und Fahrschule“ hierhin überführt wird. Mitglieder sind unter anderem das Land Nordrhein-Westfalen, das DOKR, die FN, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Kreis Warendorf, die Stadt Warendorf und der Verband der Reit- und Fahrvereine in der Bundesrepublik.

Dem Verein werden zwei Aufgaben zuteil. Einmal sollen hier Aus- und Fortbildungen für fortgeschrittene Reiter, Reitlehrer und Turnierrichter stattfinden, und in einer weiteren Abteilung soll hier die internationale und olympische Ausbildung übernommen werden. Ein Jahr später wird der Grundstein für den Bau der heutigen großen Reithalle auf dem Landgestütgelände gelegt.

1975 muss sich die Deutsche Reitschule aufgrund der Verordnung über die Berufsausbildung von Pferdewirten auf die neue Situation umstellen. Unter anderem nehmen die Zahlen in den Berufsreiterlehrgängen stark zu. In den folgenden Jahren entwickeln sich zahlreiche weitere Lehrgänge und Fortbildungen für Berufsreiter, Fahrer, Turnierfachleute und Richter.

1997 tritt Hannes Müller seinen Dienst als Ausbildungsleiter der Deutschen Reitschule an. Unter anderem hat er maßgeblich zur Neuverordnung über die Berufsausbildung von Pferdewirten im Jahr 2011 beigetragen. Diese ist orientiert an der heutigen Branchensituation und den neuen Anforderungen, denen sich Berufsreiter (Pferdewirte „Klassische Reitausbildung“) stellen müssen.